die erste transalp: vom bodensee über den splügenpass zum comer see
der start
pünktlich 9:30 in Bregenz bei bedecktem himmel losgefahren, über den alpen hängen schon etwas die wolken des nordatlantiktiefs, dessen wind uns andererseits ganz gut das rheintal hoch schiebt. lichtenstein und vaduz muss man nicht gesehen haben; wir haben trotzdem einen kurzen abstecher gemacht.
in landquart war noch sonne zu sehen, aber als wir hinkamen, war sie weg und es fing so langsam an zu regnen. der regen hat uns dann bis chur begleitet. im hinblick auf den wetterbericht, ganzen tag regen morgen, planen wir einen kulturtag in chur. aber montags sind alle museen zu!
zu den verschiedenen routen, die es im web gibt: der rheintal-abschnitt von der biroto nr. 2 scheint der reizvollste zu sein. immer nur auf dem rheindeich zu fahren ist auf dauer eintönig, zumindest im unteren teil.
auf alle fälle empfehlenswert: fläsch – maienfeld – jenins – malans.
am schluss warens dann 110 km.
die tour
montag morgen, blick aus dem hotelfenster in chur, der erste höhepunkt: das wetter ist doch erheblich besser als der wetterbericht gestern angedroht hat. deshalb wird nix mit kulturtag in chur und wir fahren kurz vor zehn uhr beim hotel post los.
der zweite höhepunkt: da wo der polenweg in domat losgeht, hängt ein plakat mit „gesperrt“ und so. wir fragen einen entgegenkommenden mountainbiker, ob man hierher nach thusis kommt. er meint nein, da hätte sich einer am baum erhängt und die polizei hätte alles abgesperrt und würde keinen durchlassen. also wieder ein kurzes stück zurück und über reichenau (zusammenfluss von vorder- und hinterrhein, sehenswert) die route nr. 6 ins hinterrheintal nach thusis.
der dritte höhepunkt: die via mala.
am ende der schlucht in zillis dann die kirche st. martin.
andeer am ende des schamsertals würde bestimmt einen aufenthalt lohnen, aber da es wieder nach regen aussieht, selbiger auch bald anfängt und wir etwas in zeitdruck sind, fahren wir weiter. der regen ist nicht viel, die 450 höhenmeter bis splügen habens aber auch so in sich. entschädigt wird man mit imposanten ausblicken in die hinterrheinschlucht. in splügen auf 1450 m ist es schon erheblich kühler. das wetter ist glücklicherweise nicht gut genug, so dass man kaum bis gar nicht von motorradfahrern beknattert wird.
bei 8° und sonne verlassen wir in splügen den hinterrhein und es geht am ortsausgang direkt knackig hoch. die ersten 10 der 37 km bis chiavenna gehts 800 höhenmeter nur bergauf, die restlichen 27 km 1800 höhenmeter nur berg runter.
auf der passhöhe ist es windig und nur wenig über 0° mit schneeresten an den straßenrändern.
die serpentinenabfahrt der in den fels gebauten straße nach campodolcino lohnt alleine die ganze tour.
in chiavenna ist es dann schon richtig oberitalienisch und sommerlich, fleecejacke und windstopper wieder in den packtaschen verstauen.
der weg von chiavenna bis novate mezzola führt fast ausschließlich über die stark befahrene ss36 und ist deshalb etwas ätzend; besser, wenn auch weiter wären vielleicht die nebenstraßen gewesen. auch am nordende des comer sees bis domaso gehts meistens auf der relativ engen straße durch die dörfer. natürlich hatte ich diese beschreibung der tour vorher gelesen.
unterkunft in domaso zu finden ist, zumindest zu der zeit, kein problem und das abendessen mit fisch aus dem comer see und blick auf denselbigen ist ein gelungener tagesabschluss.
wegen der bei italienischer autofahrweise ungemütlichen straße am westufer des sees beschließen wir, die fahrt nach como mit dem schiff zu machen. die “milano” ist ein ehemaliges dampfschiff, welches auf diesel modernisiert wurde, und es hält an jedem etwas dickeren baumstamm. immerhin kann man die räder mitnehmen und die fahrt nach como, die der straße nach um die 50 km gewesen wären, dauert knappe vier stunden.
von como aus am see entlang, an oberprotzigen villen, alle mit eigener bootsgarage, nach cernobbio geradelt. für die übernachtung in der villa d’este ist unser budget leider um einige größenordnungen zu klein.
die fahrt von cernobbio über chiasso zum luganer see und weiter am vedeggio entlang über den monte ceneri ins tessintal nach bellinzona ist etwas durchwachsen, teils neben der autobahn, teils durch schöne täler. und zwischendurch mussten wir auch noch einen regenschauer in einer raststätte abwarten.
zum abschluss der tour eine kurze besichtigung des castelgrande und danach die rückfahrt mit der gotthardbahn und dem voralpenexpress nach st. gallen und weiter mit dem rad nach bregenz.
- bilanz: 375 km, 3100 m hoch, 3300 m runter
- bilder hier und Klaus seine
via claudia augusta, oder: transalp 2.0
mit dem rad über die berge kann süchtig machen. mal sehn, was nächstes jahr dran ist.
diesmal sind wir nach einer etwas umständlichen anreise mit dem zug nach lenggries (auf jeden fall versuchen, eine direktverbindung darmstadt-münchen zu bekommen) und einer übernachtung dort am nächsten morgen bei sommerlichem wetter gestartet, die isar hoch und durchs leutaschtal nach telfs im inntal. ab dann gings immer den inn hoch, wo wir ab imst der via claudia augusta über martina in der schweiz und den reschenpass ins etschtal gefolgt sind. bis meran ist diese route recht schön. dahinter landschaftlich immer noch schön hat sie doch einige längen durch die endlosen obst- und weinbau-monokulturen. außerdem folgt die route dort nur noch dem namen nach der via claudia augusta, denn tatsächlich wird sie meistens auf dem etschdeich oder sonstigen separaten und meist neu hergerichteten oder angelegten radwegen geführt, abseits der ortschaften. dies ist wohl dem erwarteten fahrrad-tourismus auf dem etschtalradweg geschuldet.
landschaftliche höhepunkte: das obere inn- und etschtal.
weniger schön: der lärm von der allgegenwärtigen inntal- und brennerautobahn, aber das wussten wir vorher schon. und torbole und riva del garda am gardasee sind mir zu sehr auf deutschen tourismus ausgerichtet: in italien einen cappucino mit schokopulver serviert zu bekommen ist schon hammerhart, unglaublich! zumindest das ende vom gardasee kannsde knicken!
- bilanz: 550 km, 2450 m hoch, 3100 m runter mit dem fahrad; 1350 km eisenbahn
- meine bildergalerie alles am stück
- Klaus seine
transalp 3.0: salzburg – klagenfurt, oder: großglockner-hochalpenstraße
nicht mit dem auto oder motorrad, sondern mit dem fahrrad (und zuviel gepäck).
anreise
nach im prinzip umsteigefreier fahrt von bonn bzw. mannheim nach salzburg konnte es los gehen. “im prinzip” deshalb, weil bei brüllender hitze draußen eine klimaanlage nach der anderen im zug ausfiel, zum schluss auch die in unserem (fahrad-/steuer-)wagen, weshalb der ec nach klagenfurt in münchen kläglich verendete. es gab dann einen recht schnellen meridian regionalexpress kurze zeit später von münchen nach salzburg, so dass wir mit nur dreiviertel stunde verspätung dort ankamen.
da wir schon mal die ersten kilometer hinter uns bringen wollten und salzburg uns nicht so sehr gereizt hat, sind wir am leopoldskroner weiher vorbei und durchs leopoldskroner moos (recht hübsch) bis großgmain gefahren und haben dort übernachtet.
großgmain – bruck
am nächsten tag bad reichenhall gestreift und das saalachtal hoch via lofer, saalfelden, zell am see bis nach bruck. wetter wieder sonnig-heiß, landschaftlich sind das saalfeldner becken und der zeller see ganz schön.
bruck – fuschertörl
der höhepunkt der tour, die groglo-hochalpenstraße ist bei schönem wetter eigentlich für reiseradler weniger geeignet: zu viele motorräder, autos, busse, zu viel lärm und gestank, aber das wussten wir schon vorher; trotzdem ätzend. die vielen rennradler und mtb-ler ohne gepäck stören weniger. außer uns haben wir nur ein tandem-paar als reiseradler gesehen.
mit dem anstieg, 10-12%, 13 km lang, plus vorher der anstieg von fusch nach ferleiten, hab ich mich doch etwas verschätzt; wir haben erheblich länger gebraucht als geplant. die letzten 140 höhenmeter hat uns dann ein sehr freundlicher jüngerer streckendienstmitarbeiter, selber mountainbiker, in seinem pritschenwagen bis zum fuschertörl gefahren, wo wir drei betten zum übernachten kriegen konnten. abends, wenn der ganze trubel vorbei ist, ists richtig schön da oben. und das frühstück am nächsten morgen war auch opulent.
fuschertörl – außerfragant
mit der fahrt um die aus dramaturgischen gründen angelegte großglocknerblick-kurve haben wir uns nicht lange aufgehalten, da das wetter ungemütlich wurde, regen und so. runter zur fuscherlacke, wieder 250 höhenmeter hoch zum hochtor, “gipfelfoto” mit schnee an der seite, und weiter talwärts, zum teil im regen. es lohnt sich auf jeden fall, nicht runter nach heiligenblut (ogottogott, was für ein name!), sondern über die apriacher höhenstraße auf der talschulter nach döllach zu fahren; schmale straße, nur (wenig) anwohnerverkehr.
weiter unten im mölltal, kurz vor außerfragant, konnten wir uns gerade noch so vor einem unwetter mit gewitter, regen, hagel und sturm unterstellen, welches sich schon den ganzen nachmittag über zusammengebraut hatte. uns hats zum glück nicht so schlimm erwischt wie einige kilometer weiter unterhalb villach.
außerfragant – pobersbach
am donnerstag hatte einer die idee, statt dem drau-radweg in möllbrücke folgend, am südufer des millstädter sees entlang zu fahren. das hätten wir besser bleiben lassen sollen: ein paar zusätzliche höhenmeter, unwirtliche straßenknäuel im bereich der autobahnauffahrten lieserbrücke und dann der see selbst: fast komplett privat zugebaut oder wg. steilufer nicht zugänglich, landschaftlich eher belanglos. wir sind deshalb dann auf der straße zurück bis spittal und reumütig wieder dem drau-radweg gefolgt, der in dem bereich landschaftlich auch nicht unbedingt umwerfend ist: fahren auf dem deich mit wenig ausblick aufs wasser. auf alle fälle empfehlenswert: gasthaus jausenstation wallner, wo wir was zum übernachten gefunden haben und am nächsten morgen ein noch viel opulenteres frühstück hatten.
pobersbach – klagenfurt
in villach kleiner stadtrundgang. sehr angenehm: es gibt den “radbutler” am drauufer (einrichtung der stadt), wo man sein rad bewacht abstellen kann, die ersten zwei stunden kostenlos. viele leute waren dabei, die sturmschäden zu beseitigen. weiter drau-abwärts lagen teilweise noch bäume auf dem radweg, so dass wir umleitungen fahren mussten.
dann hatte einer die idee, statt dem drau-radweg folgend am wörthersee entlang nach klagenfurt zu fahren. das gleiche wie am millstädter see, alles privat verbaut. immerhin haben wir eine kleine öffentliche badewiese zum pausemachen gefunden und die letzten vier kilometer, die fahrradstraße am lendkanal entlang bis direkt zum neuen platz im klagenfurter zentrum entschädigen für den ganzen wörthersee.
samstag vormittag kostenlose privat-stadtführung vom tourismus-büro (wir waren die einzigen interessenten) und besteigung des stadtpfarrturms (gute übersicht über die gegend, ohne wörthersee).
dann hatte einer die idee …, maria wörth und so, kannsde knicken. jedenfalls sind wir zum keutschacher see hoch geradelt und im dortigen strandbad schön baden gegangen. landschaftlich reizvoller, das keutschacher seental und nicht so viel trubel.
die rückfahrt verlief im gegensatz zum letzten jahr ohne zwischenfälle.
die groglo nochmal mit dem rad? im gegensatz zu den beiden vorherigen alpenüberquerungen eher nein wegen des vielen auto- und motorradverkehrs.
- bilanz: 380 km, vielleicht 5 – 6000 höhenmeter; die verschiedenen gps-logger sind sich da nicht einig
- meine bildergalerie
- Klaus seine
vom ötztal übers timmelsjoch und mit schleife zum gardasee nach verona
anreise
der ursprüngliche plan war eine 4-pässe-tour, die höhenmeter waren dann aber doch zu viele und das wetter anfang september möglicherweise in den bergen nicht so gut, so dass der endgültige plan ötztal – timmelsjoch – kaltern – gardasee – verona wurde. verona und nicht brescia deshalb, weil die zugverbindungen ab verona besser sind.
der hit ist die anreise nach ötztal: von bonn bzw mainz umsteigefrei mit fahrt über die trisannabrücke nach ötztal bahnhof. kurze dreieinhalb kilometer bis zu unserer unterkunft in ambach.
ambach – zwieselstein
nachts etwas regen, der blick am morgen aus dem fenster: tiefhängende wolken. aber die verzogen sich zunehmend. ein kleiner vorgriff: diese vierte transalp war die erste, bei der wir die regenklamotten kein einziges mal rausholen mussten.
eine radroute durchs ötztal gibts nicht, nur einen mtb trail, der aber stellenweise für reiseradler heftige rampen hat. so fuhren wir mal auf diesem trail, mal auf der B 186, wenns ging durch die dörfer daneben. am ortseingang von sölden gibt es eine touristinfo, die allerdings für zwieselstein nur eine pension anzeigte. immerhin haben wir nach anruf dort was zum übernachten reservieren können. der ort sölden selbst: am besten augen zu und durch. im winter muss dort die hölle los sein an skitourismus. hinter sölden der erste knackige anstieg an der kühtrainschlucht vorbei nach zwieselstein. dort gibt es aber noch mehr pensionen und unterkünfte, als in sölden (und im web) angezeigt werden. da das ötztal landschaftlich nicht unbedingt umwerfend ist, könnte man, um sölden und so zu vermeiden, auch mit dem bus mit fahrradanhänger (wie oft fährt der?) von ötztal-bf bis zwieselstein fahren und dort starten. ein abstecher zu fuß in die kühtrainschlucht lohnt aber dennoch.
zwieselstein – moos
am nächsten morgen blauer himmel, aber im schatten des tals der gurgler ache recht frisch. der erste anstieg auf die nächste talstufe kommt zum anheizen aber sofort. die berge mit den gletschern rund um obergurl sind schön anzusehen, der ort selber wohl kaum; dazu wäre auch ein abstecher mit 200 höhenmetern nötig. an hochgurl vorbei besser die schöne aussicht ins ötztal genießen. die 130 hm runter von der mautstation zum timmelsbachtal sind ärgerlich, zumal auf der langen steigung im timmelsbachtal mit 8-10 % steigung auch noch gegenwind war. wie geschätzt um ein uhr auf der passhöhe, diese eher unspektakulär, für ein gipfelfoto nicht so richtig zu gebrauchen. viele renn-/mtb-fahrer lassen sich mit dem auto hochfahren um nur runterbrettern zu können; aber auch welche, die selber hochfahren. keine reiseradler gesehen. die abfahrt die serpentinen runter ins passeier, vergleichbar mit der vom splügenpass nach chiavenna, lohnt die ganze mühe. im gasthof hochfirst könnte man auch übernachten, mit schönem blick auf die berge, aber so früh am nachmittag hätte sich das nur gelohnt, wenn man noch eine kleine bergwanderung macht. es war auch erst halbvier, als wir in moos im cafe maria die unterkunft bezogen haben. später am abend gabs überraschenderweise etwas regen.
moos – kaltern
wir sind nicht nach st. leonhard rein, sondern den radweg an der passer entlang. den einstieg dazu hätten wir fast übersehen, da die abzweigung im kreisel so schön geradeaus aussieht. der weg lässt sich meist gut fahren, im unteren teil manchmal etwas ausgewaschene längsrillen. ab ungefähr saltaus fangen die apfelplantagen an und das tal ist nicht mehr so schön. wie vor zwei jahren schon haben wir uns in meran nicht groß aufgehalten, nur sind wir diesmal durch die wilhelmstraße, die dort freiheitsstraße heißt, gefahren. die idee, durch die dörfer statt den etschradweg zu fahren, war schon richtig, allerdings ist auf der straße schon noch verkehr und die geht oft am ortsrand entlang. für eine apftelstrudelpause war die terlaner weinstube mit hof unter unter linden ganz nett. ab sigmundskron lohnt es sich auf alle fälle, statt des etschradweges auf der ehemaligen trasse der überetscher bahn nach kaltern und dann die südtiroler weinstraße weiter bis mezzocorona zu fahren. für kinder ist diese strecke nicht geeignet, da sie ab kaltern auf der straße führt und diese zwischen kaltern und tramin ziemlich viel verkehr hat.
kaltern – calliano
vor mezzocorona sind wir wieder zum etschradweg gewechselt bis nave san rocco und ab dort nach pressano auf die echte via claudia augusta bis lavis; steiler anstieg in der vormittagshitze. ab lavis wieder wie vor zwei jahren den etschradweg nach trento, da auf der straße durchs große industriegebiet viel verkehr; es zieht sich. nach einer mittagspause in trento-pedicastello starteten wir wieder den versuch, via sardagna ins valle dei laghi zu gelangen, um von dort zum gardasee zu fahren. wie vor zwei jahren sind wir wieder gescheitert, diesmal aber schon etwas höher. den steilen weg hoch, mit 15-20%, ging stückweise nur noch schieben, dann auf der straße ging wieder fahren. in sardagna gabs nix zum übernachten, das centro congresso auf der klippe offensichtlich pleite, unklar, obs in sopramonte was gäbe. das risiko war uns zu groß und so sind wir wieder runter ins etschtal. bei mattorello war am radweg zwar eine pension ausgeschildert, aber danach nicht mehr. wir hätten in den ort reinfahren sollen. 8 km weiter nach besenello rein, das hotel an der straße pleite, das blue mind b&b wollte nur für zwei nächte vermieten, aber in calliano gäbs was. im hotel aquila ein wahres doppelzimmer bekommen, zwei zimmer mit je einem king size bett, alles holzverkleidet, zu einem passablen preis. restaurant hat das hotel keines mehr, so blieb fürs abendessen das einzige restaurant am ort, jolly.
calliano – castelletto
den weg von rovereto übern berg nach torbole kannten wir schon, entgegen dem plan sind wir aber am ostufer entlang gefahren, da uns dieses besser und mit weniger verkehr belastet zu sein schien als die tunnelstraße am westufer. außerdem kürzer im hinblick auf unser ziel verona und die gegend am südufer erschien uns auch nicht sonderlich reizvoll. in castelletto di brenzone, in der tankstellenpension ein zimmer bekommen, mit klimaanlage + balkon mit seeblick. was fest eingeplant war und wegen des wetters gut funktioniert hat: einmal im gardasee schwimmen gehen. die wassertemperatur war angenehm, wenn man erst mal drin ist. der alte dorfkern mit seinen sehr engen gassen ist hübsch restauriert, lohnt einen besuch.
castelletto – verona
am sonntag war dann in und um garda sehr viel trubel und autoverkehr los, touristinfo hatte geschlossen, so sind wir kurzerhand die ausgeschilderte route übern berg nach rivoli veronese, oberhalb der veroneser klause und von dort den etschradweg am etschkanal entlang. nach einer eiskaffeepause in bussolengo weiter am kanal entlang waren wir gegen drei uhr in verona. touristinfo auch dort schon zu, die touchscreen info genauso unbrauchbar wie die website, um eine unterkunft zu finden. nach einem kleinen umweg haben wir dann über buchung.kommerz eine hübsche pension in der altstadt bekommen, zu einem passablen preis, aber ohne frühstück. letzteres macht in italien keinen großen unterschied. den rest des tages und den montag haben wir mit sightseeing verbracht und die rückfahrt verlief bis auf den mal wieder verpassten anschluss in darmstadt problemlos.
- bilanz: 360 km, knapp 5000 höhenmeter
- meine bildergalerie
- ein kleiner reisebericht im radreiseforum
- Klaus seine
bielerhöhe & forcola di livigno
anreise
glück gehabt. mit dem wetter, erheblich besser als angedroht, wie letztes jahr keinmal die regenklamotten benutzen müssen, wenn regen, dann abends + nachts. aber mit dem zug (wie letztes jahr ab mainz ösi-IC 119) etwas pech: ansage in stuttgart: “wegen problemen mit unserer diesellok …” häh? wie bitte? diesellok? mit 45 minuten verspätung ab stuttgart, weitere 15 minuten kamen in geislingen wg. warten auf die schiebelok (eine 218 bekommt so einen IC nicht alleine die steige hochgezogen). und warum? weil wegen engpässen beim rangierbetrieb in ulm wird der lokwechsel seit 2015 in stuttgart gemacht. das muss man sich mal vorstellen, mit zwei dieselloks unter fahrdraht die geislinger steige hoch! jedenfalls waren wir dann mit einer guten stunde verspätung in bludenz und kurz vor acht in gaschurn. der neu angelegte rad- und fußweg mit glattem asfalt ist gut zu fahren; die 300 höhenmeter merkt man kaum.
gaschurn – prutz
das neue hotel in gaschurn ist ganz auf winter- und bergsportler und radfahrer (mtb) ausgerichtet, montageständer und werkzeug in der lobby. abends und nachts regen, aber am morgen war es nur noch bewölkt, so dass ich mit kurzen klamotten und ohne sonnencreme gefahren bin. leider aber auch kein gutes fotowetter, zumindest nicht für meine kamera. die silvretta-hochalpenstraße geht mit 25 kehren zum vermuntstausee und ist passabel zu fahren, trotz des wetters noch ziemlich viel verkehr. auf der bielerhöhe angekommen war es nur noch wenig bewölkt und am see recht viel los. am vortag war feiertag in österreich, maria irgendwas, da sei die hölle los gewesen da oben. die abfahrt nach landeck, 50 km, ist auf der straße gut zu fahren; es wäre blödsinn gewesen, bergab den ausgeschilderten radweg zu benutzen. der aufstieg von landeck her wäre nicht schön zu fahren, zieht sich lang hin auf der straße, galerien und tunnels. von der straße aus gibts leider keinen guten fotopunkt für die trisannabrücke, es war auch wieder bewölkt. das etappenziel prutz erreichten wir kurz vor sieben, die motor- und fahrradgarage des hotels auch wieder mit kleiner werkstatt.
prutz – ardez
am nächsten morgen bei sonnigem wetter durchs inntal bis martina, die strecke kannten wir von vor drei jahren. der teil von pfunds bis martina durch die enge schlucht des inn ist immer wieder beeindruckend. die ncn 6 im unterengadin lässt sich gut fahren, der beschreibung nach geschottert, aber trotzdem angenehmer als oben auf der b27, wegen des autoverkehrs dort. diese sind wir ab strada gefahren, denn der radweg war wegen unterspülung oder sowas gesperrt, allerdings hätten wir nach paar kilometern, ausschilderung nach raschvella, wieder auf dem radweg, der dort unten neben dem inn verläuft, bis scuol fahren können; wäre vielleicht schöner gewesen.
nach einem kleinen picknick neben der straße bin ich die geplante (ncn 6) route nach Ftan hoch gefahren, während Klaus & Thomas auf dem direkten weg der straße nach nach ardez sind. oben rum zu fahren lohnt sich landschaftlich auf alle fälle, aber die letzten 3 km in der prallen sonne waren hart, 10% steigung, permanent im 1. gang gefahren, 360 zusätzliche höhenmeter. deshalb ausgiebige pause in Ftan. auch die abfahrt durch den einschnitt des val tasna ist schön, 6 km runter bis ardez. Klaus & Thomas waren schon da und hatten das abendbuffet für 36 CHF gebucht; es war seinen preis wert, lauter leckere sachen, vorspeisen, hauptgang, mit kuchen und eis und weiteres als nachtisch. und am nächsten morgen bei dem großen frühstücksbuffet das angebot, sich was für die mittagspause mitzunehmen. findet man nicht überall. übrigens Ftan: nicht nur schön gelegen, man kann auch gut ohne auto urlaub machen, halbstündliche zuganbindung nach scuol mit anschluss ans postauto nach oben, welches wie viele linienbusse im engadin einen fahrradträger für fünf räder am heck hat.
ardez – livigno
freitagmorgen, sonnig, aber nicht sehr warm, ich bin nicht die ncn 6 über guarda (wären 150 hm gewesen) gefahren, wir sind zusammen auf die b27 und diese bis lavin gefahren. dort auf die ncn 6, die durch die innaue geht und einigermaßen fahrbar ist, landschaftlich hübsch mit ausblicken auf die bahn und das südende des vereinatunnels mit autoverlad. zwischen susch und zernez beindruckend schluchtige engstelle.
die ofenpassstraße im spöltal zum zwischenpass ova spin ist zwar steil, aber gut zu fahren, wenn nicht so viel auto- und vor allem motorradverkehr gewesen wäre. einmal gabs hinter mir einen kleinen auffahrunfall, weil der autofahrer hinter mir weder einen frontalzusammenstoß mit dem entgegenkommenden auto riskieren noch mich über den haufen fahren wollte; der motorradfahrer dahinter hat ihm eine beule in das hintere stoßplastik gefahren, weil er nicht rechtzeitig bremsen konnte. die meisten motorradfahrer, die diese passstraßen nur aus jux und dollerei mit überhöhter geschwindigkeit entlang brettern, scheinen hirnlose vollidioten zu sein. solche motorräder gehören genauso wie suvs verboten. die spölschlucht ist beeindruckend. beim ova spin – sattel kleine picknickpause, der stausee selbst liegt hinter dem bergrücken rechts von der straße, beim hochfahren sieht man die staumauer.
von da gehts wieder 260 hm runter zur punt la drossa, von wo der tunnel mit busshuttle zum lago di livigno führt. der bus fährt nicht nur bis zum südlichen tunnelausgang, sondern über die staumauer bis zur italienischen grenzstation direkt hinter selbiger. die straße am stausee vorbei ist italienisch holprig und geht durch einige galerien. in livigno war die hölle los, ferien in italien und freitag, halb italien ist da zum zollfrei einkaufen. das ist mir bei der planung nicht klar gewesen; anfang september und wochenmitte wäre wohl entspannter gewesen.
livigno – chiuro
abends und nachts regen, wetterbericht hat für den ganzen samstag regen angedroht, aber morgens ist es nur kühl und die sonne scheint. die auffahrt zur forcola di livigno ist relativ einfach, meist 2. bis 4. gang, aber zuviel autoverkehr, 11 uhr auf der passhöhe. die abfahrt nach tirano lohnt schon alleine wegen der berninabahn und dem lago di poschiavo, an letzterem haben wir eine längere mittagspause gemacht, nach der vernichtung von 1400 höhenmetern. am see vorbei muss man nicht auf der straße fahren, sondern aufpassen, den einstieg zum fußweg zu finden, der direkt zwischen gleis und see verläuft. ab miralago gehts dann nochmal richtig steil bergab. am unteren ortsende von brusio ist die gartenviaduktkehre, die auf berninabahnplakaten oft zu sehen ist.
in tirano die geplante eisdiele lollipop an der straße rechts liegen gelassen, das eis in der eisdiele am bahnhof war auch sehr lecker. ab tirano den sentiero valtellina gefahren, von westen kams vom comer see durchs addatal dunkel
gezogen, aber die sonne schien noch. der sentiero ist eigentlich nicht so richtig interessant, asfaltiert, aber mit wurzelaufbrüchen und beidseitig mit büschen und bäumen bewachsen, so dass man kaum was von der landschaft sieht. kurz nachdem wir im hotel in chiuro waren, fings an zu regnen und hat den abend weiter geregnet; richtig viel wars aber nicht.
chiuro – colico
frühstück italienisch, also nix richtiges, immerhin ein bisschen müsli und kaffee. bei sonnigem wetter gestartet, um sondrio rum ist es besonders ätzend mit dem sentiero valtellina z.t. flussseitig vom deich, durch einen grünen tunnel mit heftigsten wurzelaufbrüchen. deshalb sind wir auf mein nörgeln hin bei cedrasco auf die nebenstraße durch die dörfer südlich der adda gewechselt, zwar paar kleine steigungen, aber schöner. nach kleiner mittagskaffeepause in forcola weiter addaabwärts zur steinbogenbrücke ponte di ganda bei Morbegno. im letzten stück bis zum see ist der weg nicht mehr so zugewachsen und auch in besserem zustand, aber direkt bis zur mündung geht er leider nicht. das dürfte sumpfig unwegsam sein, sind aber auch nur noch 500 m. kurz vor drei am ersten ziel, comer see in colico.
colico – chiasso
montag, letzter tag on the road, nach hinundherüberlegen bin ich doch nicht mit Klaus & Thomas mit dem schiff nach como (wie vor vier jahren), sondern mit dem zug bis bellano, von da nach varenna zur fähre (die ist am nordende von varenna, deshalb war es gut, dass ich mit dem zug nur bis bellano gefahren bin) und mit selbiger nach bellagio. dort nicht aufgehalten, zur sehr rüdesheim, und direkt nach süden gestartet. die straße hat öfters anstiege, führt meist 50 – 100 m über dem see an der steilküste am berg entlang. nicht viel verkehr und passabel zu fahren, italienischer asfalt halt. auf einem mäuerchen neben der straße, unter einem baum hoch überm see müslimittagspause. am ende der pause hat mich das schiff überholt, wir kamen aber trotzdem fast gleichzeitig in como an, da es noch paarmal hält. die letzten kilometer bis como sind nicht so doll, straße in schlechtem zustand und schon deutlich mehr verkehr. nach kleinem gang durch die stadt und einem eis zu überhöhten preisen und dürftiger qualität die geplante route übern berg nach chiasso, die hat doch etwas mehr steigung als ich vermutet hab, dadurch zieht sichs und es war auf alle fälle besser, in chiasso was zu buchen, als am letzten tag sich morgens den stress anzutun.
rückfahrt
im hotel zuerst kein frühstück (für 10 CHF) bestellt, aber später, nachdem wir gesehen haben, wie tot chiasso und wie teuer ein popeliges croissant im bahnhofsbistro ist, doch noch frühstück geordert. am bahnhof internationale fahrradkarten für 20 CHF das stück zu unseren reservierungen besorgt; dabei hätte ich wg. der rheintalbahnsperrung nur eine für die strecke in der schweiz gebraucht. da wusste ich aber noch nicht, dass der EC 6 ganz gestrichen ist, geahnt hatte ichs schon. nach langer suche nach einem brauchbaren restaurant, auch auf italienischer seite (da ist garnix) schließlich im mövenpick abendessen, ein rösti mit spiegelei für 24 CHF, irre!
rückfahrt, eine S10 vor plan 8:57 nach lugano genommen, mit IC durch gotthard-basistunnel, mit IR (mehr oder weniger das gleiche material wie IC) nach basel sbb. dort erfahren, dass der EC 6 garnicht fährt und deshalb per rad zum bad bf. mit den dort angegeben bekommenen verbindungen RE offenburg, RE baden-baden, SEV rastatt (linienbus hat uns mit den rädern mitgenommen), RE karlsruhe, RB bürstadt(!), RB bensheim, RB darmstadt, RB dieburg mit 3 stunden und 3 minuten verspätung gegenüber ursprünglichem plan um 10 zuhause.
- bilanz: 380 km, 4200 höhenmeter
- meine bilder und einige von Klaus
- Klaus seine
transalp 2018 – zuhause steppe, dort regenwald
Salzburg – St. Leonhard
ich wollte den zug Dieburg ab 8:09 nehmen, schranke schon zu, ausfahrsignal grün, kommt die durchsage „wg. blabla 15 min verspätung“. signal wieder rot, schranke hoch. hab dann um 8:20 beschlossen mit dem rad nach Darmstadt zu fahren. kurz nach losfahren geht mir auf, dass ich den zug ab Darmstadt 9:10 kriegen muss, um mit sicherheit den EC in Mainz zu kriegen, falls auch der 9:09 ab Dieburg verspätet ist. also in die pedale getreten und mit einem schnitt von 21,7 km/h (mit gepäck und übern mainzer berg) und etwas verschwitzt um 9:04 in Darmstadt Hbf angekommen. EC 115 Mainz ab 10:17 pünktlich, die RB 9:09 ab Dieburg war noch nicht da. sonniges spätsommerwetter, auf die minute genau 15:59 in Salzburg.
in Salzburg natürlich viel touriverkehr. den geplanten weg nach St. Leonhard gefahren, zuerst an der Salzach entlang, dann ab stadtrand den “mozartradweg”, eine sehr schöne lindenallee mit alten bäumen entlang, danach durch einen park, das ganze rund 4 km. vom Mozart abgesehen eine schöne route, die man sich allerdings mit spaziergängern teilen muss.
St. Leonhard – Filzmoos
bei sonnigem wetter um kurz vor neun los. an der Salzach entlang durch auwald auf feingeschottertem weg, hübsch, gut zu fahren. an Hallein mehr oder weniger vorbei, scheint eher eine industriestadt zu sein. hinter Golling gehts an der straße entlang zur Salzachschlucht. die ist schon imposant, was mir ja auch vor drei jahren vom zug aus aufgefallen war.
in Werfen wollten wir pause machen, haben aber nix passendes gefunden. eins weiter in Pfarrwerfen, wo wir vom salzachweg in richtung fritzbachtal abgebogen sind, eine cafe-bäckerei gefunden und dort apfelstrudel und cappu konsumiert. ziemlich steilen anstieg aus dem dorf raus, der oben mit sehr schönem blick ins salzachtal bis zur burg Hochwerfen und auf die berge des salzburger landes belohnt wird. im fritzbachtal geht es weiter schöne straße mit wenig verkehr aufwärts und vor Eben richtung Filzmoos abgebogen; ebenfalls schöne straße mit schon etwas mehr verkehr von und nach Filzmoos, da die tauernautobahn hoch oben im fritzbachtal verläuft. sonnig heiß und wasser mehr oder weniger alle, in Hüttau die geschäfte hatten mittagspause und am brunnen vor der kirche wollten wir kein wasser abfüllen, obwohl kein schild „kein trinkwasser“ dran war; in osm ist der brunnen auch als trinkwasser markiert.
kurz nach vier bei der touristinfo in Filzmoos und dort ein zimmer in der pension edelweiß direkt nebenan bekommen. richtiger wintersportort, gepflastert mit hotels und ähnlichem zubehör, aber derzeit viele wanderer dort unterwegs. abendessen in der Dorfpizzeria, die heißt wirklich so. pizza verona mit gorgonzola, lecker und 3/8 grüner veltliner.
Filzmoos – Stein a.d. Enns
bei sonnenaufgang noch sonnig. frühstück naja, nix besonderes. gegen halbzehn los, mittlerweile bedeckt. nachts hatte es ein bisschen geregnet. zuerst gehts durchs tal der warmen Mandling bergab, dann anstieg zum taleinschnitt der kalten Mandling und in selbigem wieder bergab. von da hat man im prinzip einen grandiosen blick auf den hohen Dachstein; der obere bereich des gebirges leider in wolken. weiter auf und ab nach Ramsau, kurz davor zum ersten mal auf der tour die regenklamotten angezogen. in Ramsau im cafe Verweilzeit draußen regengeschützte cappu-pause.
die abfahrt nach Schladming in regenklamotten, aber kein regen. unten in Schladming regenklamotten ausgezogen. in Weißenbach im Gasthof Dorf Cafe mittagspause, während der es wieder anfing zu regnen. wegen eines kleinen malheurs war der nächste zwangspunkt die poststelle in Stein. sicherlich gibts sowas auch in Gröbming, aber das liegt etwas abseits oberhalb im ennstal. im regen, mal mehr, mal weniger, weitergefahren bis Stein an der Enns. dort bei der naturpark-touristinfo drei unterkünfte genannt bekommen. wir haben uns für die zweitbilligste entschieden, „bio-bauernhof“ P. einfache einbaudusche im zimmer + waschbecken, klo auf dem gang. beim bezahlen am nächsten morgen meinte die frau, dass es 60,- kosten würde statt 55,- wg. nur einer übernachtung. immerhin gabs wlan. abendessen in der einzigen kneipe bei der tanke, gegrillte lammleber mit bratkartoffeln + apfelschorle; ok.
Stein a.d. Enns – Baierdorf
frühstück sehr einfach. kurz vor neun los bei leichtem gedröbbel. am anstieg aus dem ennstal raus regenklamotten ausgezogen, ab Fleiss kam sogar die sonne raus. im laden in Mößna etwas proviant gekauft und weiter nach St. Nikolai; wieder bedeckt. dort beim Gamsjäger labberigen cappu und guten preiselbeerkuchen vertilgt. haben auch zimmer frei, sicherheitshalber gefragt, falls wir zurück müssten.
ab da wirds etwas steiler, in der erzherzog-johann-hütte mittagspause bei leckerer naturtrüber apfelschorle und rindssuppe. man kann da auch günstig übernachten, was eine überlegung wert gewesen wäre, um den nachmittag mit einer kleinen bergwanderung zu verbringen. wäre bestimmt schön gewesen. im hinblick auf das angedrohte wetter nachmittags und vor allem morgen sind wir weiter.
der rest bis zum Sölkpass hat drei kurze, steile rampen, besonders die letzten 200 m sind steil, und dann noch nasskalter gegenwind übern pass. alles in wolken, sichtweite 15 m, deshalb nicht lange auf dem pass aufgehalten, nur kurzes gipfelfoto und dann bergab.
wegen schlechter fahrbahnoberfläache und geringer sichtweite nur abfahrt mit viel bremsen möglich; von dem eigentlich imposanten steilen schluchtigen seitental des katschbachtals nix zu sehen. die südseite der passstraße ist erst seit Juli wieder frei, aber abschnittsweise fahrt man noch auf matsch und schotter ohne asfalt, noch nicht wieder hergestellt nach den großen schäden letztes jahr. das wetter war so ungemütlich, dass wir uns nicht mit fotos aufgehalten haben.
am ende der sölkpassstraße sind wir nach rechts nach Schöder, aber der einzige gasthof hat gerade betriebsferien. also in die andere richtung und in Baierdorf beim gasthof Neuwirt ein zimmer genommen. und zu abend gegessen in der verrauchten kneipe, weil im saal ein vortrag war, landfrauen oder so. gemüselaibchen mit salzkartoffeln, apfelschorle, 1/8 welschriesling; marillenschnaps auf den pass.
Baierdorf – Judenburg
frühstück wieder recht einfach. der heftigste tag heute, in regenklamotten im regen losgefahren. wettervorhersage drohte 100 mm niederschlag für Steiermark und Kärnten an. ganz so heftig wurde es nicht, aber bis Frojach eine richtige regenfahrt und vom katschbachtal daher nicht viel mitbekommen. auf der überdachten brücke über die Mur, wo der Katschbach in die Mur mündet, kurze fotopause und kurz dahinter in Frojach im ehemaligen empfangsgebäude der schmalspurigen (bosnische spurweite 760 cm) murtalbahn in der kneipe checkpoint cappu-pause. weiter entlang der murtalbahn, kaum noch regen, in Scheifling regenjacke aus. die Mur hat erhöhten wasserstand.
mittagspause in Unzmarkt am sportplatz im Cafe Holiday, kurz in den ort gefahren, nix los. in Unzmarkt endet die murtalspurbahn bei der bahnstrecke Wien-Graz-Villach. wg. wetter wollten wir mit dem zug nach Judenburg fahren, 20 km, der nächste fährt aber erst in über einer stunde. da es nicht regnete, sind wir mit dem rad gefahren. auch ganz nett, das murtal, nix spektakuläres.
vor Judenburg gibts schilder am murradweg R2 wg. pensionen und hotels, aber in Judenburg dann doch mal zur touristinfo. hatte zu, aber einen zettel mit 4 unterkünften an der tür hängen. wir haben uns zuerst ein etwas weniger teures hotel gerade um die ecke angeguckt, das zimmer war nix, weshalb wir zum Jufa Judenburg, hotel am sternenturm sind und dort ein zimmer genommen haben. das jufa jugend- und familienhotel ist wohl eine österreiche hostelkette, die auch in Süddeutschland und in der hafencity Hamburg häuser haben. jedenfalls ist das in Judenburg ein ehemaliges jesuitenkloster, wovon im dachgeschoss die hotelzimmer sind, recht große zimmer mit dusche und toilette.
was zum abendessen zu finden war nicht trivial, obwohl der ort recht groß ist. samstag abend, nix los. ein größerer gasthof am platz und eine pizzeria gegenüber vom hotel haben betriebsferien und in der pizzeria an der stadtmauergasse sind alle tische belegt oder reserviert und zum draußen sitzen ist das wetter zu ungemütlich. schließlich sind wir ins restaurant Arcadia im alten gemäuer gegenüber, alles in weiß gehalten und die wirtin sehr geschäftstüchtig, aber essen ok und preislich im rahmen.
Judenburg – St. Paul
das frühstück das beste bisher und auf der ganzen tour, sehr reichhaltig. gegen halbelf wieder in regenklamotten losgefahren, weiter den R10 durch den Murwald, der auch an einem regnerischen sonntag von spaziergängern und joggern bevölkert wird. vor Fisching geht der R2 nach links weiter murabwärts, wir sind nach rechts auf den Zirbenlandradweg R26 nach Obdach; regenjacke wieder aus. im granitzenbachtal, entlang der lavanttalbahn zum obdacher sattel gibts zwei große sägewerke, holzverarbeitung scheint da ein starker wirtschaftszweig zu sein. zwischendurch mal kurz die regenjacke an, bei obdach dann ein bisschen sonne. von Obdach zum obdacher sattel führt der weg durch den wald, einigermaßen gut zu fahren.
am obdacher sattel, ein ehemaliges restaurant oder so, jetzt ein puff. also keine pause, jacke zur abfahrt angezogen. der radweg heißt jetzt lavantradweg R10. zunehmend sonnig, in Bad St. Leonhard im hotel Bärnthaler mittagspause mit knoblauchcremesuppe und apfelschorle, und bei sonne weiter. im gewerbegebiet unterhalb von Wiesenau in einem eingang untergestellt und regenklamotten an. ab da geht das lavanttal durch eine beeindruckende schlucht, auf der einen seite die stillgelegte bahn, auf der anderen die straße, bis kurz vor St. Gertraud. dort wie auch oben schon holzindustrie. der radweg wird in Kärnten oft als zweirichtungsradweg, viel zu schmal auf gehwegen geführt, an jeder einfahrt (nicht einmündung!) unterbrochen; ätzend. schlimmer ists nur noch in Slowenien. in Wolfsberg nicht station gemacht (hätte vielleicht gelohnt, wenn wir dort ein hotel gesucht hätten) und weiter auf dem R10, der jetzt durchgehend asfaltiert direkt an der Lavant entlang als flussradweg führt, entsprechender spaziergänger- und jogging-verkehr, zumal es zunehmend sonniger wurde. zwei oder drei unterführungen noch gesperrt wg. vorheriger überschwemmung. leider keinen stop an der baustelle der koralmbahn/tunnel bei St. Andrä gemacht, zumal es dort einen inforundweg gibt.
in St. Paul im landhotel Freitag ein zimmer bekommen, die hatten noch paar frei. das gasthaus traube hatte betriebsferien. überhaupt wird es in der gegend zunehmend dünner mit unterkünften. nach einem rundgang zur abtei im hotel am buffet für 6,50 ohne getränke abendessen, fleisch- und wurstlastig, aber lecker; mit käse hat man es im osten wohl nicht so.
St. Paul – Velenje
frühstück passabel, immerhin müsli, o-saft, obstsalat aus der dose. viertel vor zehn bei sonne los, weiter den lavantradweg runter. das tal ist eng, die lavanttalbahn abgebaut, aber noch kein bahntrassenradweg. am ortsrand von Lavamünd regenklamotten an und kurz untergestellt. ab Lavamünd, an der mündung der Lavant in die Drau, letztere mit erhöhtem wasserstand, auf dem drauradweg weiter. paar km weiter wieder heftiger regen, an einer holzhütte an der straße untergestellt. in Dravograd/Drauburg regenjacke wieder aus, ab und zu ein bisschen sonne.
ab der draubrücke gehts 1,5 km auf stark befahrener straße entlang der Mislinja, bis man hinter dem industriegebiet auf den bahntrassenradweg G11/lavanttalbahn nach Slovenj Gradec kommt. dort zum cappu eingekehrt, gerade rechtzeitig, bevor der nächste heftige regen kam. wg. des wetters nicht die vom veloträumer vorgeschlagene route übern berg gefahren, sondern weiter auf dem G11 nach Mislinja. der bahntrassenradweg ist schön zu fahren, von der straße bekommt man kaum was mit. an kreuzungen mit waldwegen liegt mitunter einiges an kiesaufschwemmungen von den starken regenfällen am wochenende auf dem weg. nach dem scheitel in Mislinja bei 600 m gehts durch zwei kurze tunnel abwärts. leider hört der bahntrassenradweg nach 1,5 km auf, da die trasse wohl irgendwie kaputt ist und nicht mehr gepflegt wird und der G11 auf der recht stark von lkw befahrenen straße durchs pakatal abwärts führt; auf der bahntrasse durch die schlucht wäre viel schöner. sicherheitshalber ab und zu angehalten, um lkws vorbei zu lassen. paar km vor Velenje führt der G11 dann doch nochmal über die bahntrasse.
in Velenje sind wir erstmal in richtung see weiter gefahren; nachdem dort von unterkünften nichts zu sehen war, hat Klaus dann via buchung.kommerz gesucht und wir haben uns für ein hotel entschieden, am anderen ende der stadt und eine steigung hoch, direkt am waldrand. für einen günstigen gesamtpreis an besagter plattform vorbei. zum abendessen mit rad runter zur Picerija Velun, gemüselasagne + asaft, ok.
im hotel abends noch anderthalb stunden nach unterkunft in Ljubljana gesucht, die preiswerteren und auch teureren alle ausgebucht, nur noch hostels mit gemeinschaftsbad und so. ein appartement für 220,- für zwei nächte gebucht.
Velenje – Ljubljana
frühstück einfach, aber mit zwei spiegeleiern und schinken. etwas regen, deshalb in regenklamotten losgefahren, diese aber in Velenje unten schon wieder ausgezogen; für den rest der tour nicht mehr gebraucht. an den seen und dem kraftwerk vorbei, die kühlturmwolken sind schon riesig und bis zum Crnivecpass in 30 km entfernung und weiter zu sehen. die lavanttalbahn ging mal bis Velenje, ab dort die bahnstrecke nach Celje ist noch mit ab und zu dieseltriebwagen in betrieb und wg. der kohlelieferungen zum kraftwerk. während die hauptstraße übern berg das pakatal mit der bahn abkürzt, führt eine kleine straße durch selbgies, recht hübsch. ab Skorno gehts aber wieder auf der hauptstraße weiter durchs pakatal, welches man bei Gorenje verlässt und übern berg ins savinjatal kommt. da ist dann auch Mozirje, das für gestern geplante etappenziel. da wir dort aber keine unterkünfte gefunden hatten, waren wir in Velenje geblieben; es wäre auch noch ein gutes stück weg mit einigen höhenmetern gewesen. überhaupt ist es mit unterkünften eher dünn dort. es gibt ein appartment & wellness hotel am ortsrand.
mittlerweile richtig sonnig, deshalb sonnencreme geschmiert. das savinjatal ist landschaftlich ganz hübsch, etwas breiter mit blick auf die berge. den per brouter geplanten bogen über Ljubno durch den gewegweiserten weg abgekürzt und das tal verlassen und übern berg ins dretatal. heftige rampe vor Tirosek, dort bei der weithin sichtbaren kirche kurze foto- und studentenfutter- und trinkpause gemacht und weiter den durchgehend relativ steilen anstieg hoch, am schluss wieder auf der straße. im restaurant auf dem pass pause gemacht.
ab da gehts im prinzip abwärts in das becken, in dem Ljubljana und so liegen. in der zweiten spitzkehre den abzweig auf den waldweg verpasst, erst nach der übernächsten kehre gemerkt; also wieder hoch und über einen stellenweise nur im schritttempo zu fahrenden waldweg weiter abwärts, schöne ausblicke auf die dörfchen, wiesen und weiden. später wieder asfalt und auf der straße im bistricatal nach Duplica. dort hätten wir besser eine pause gemacht; der restlich weg, gut 20 km bis Ljubljana geht geradeaus immer an der starke befahrenen straße entlang, mit den idiotischen und kriminellen slowenischen bordsteinradstreifen in den ortschaften, fahrbahnrand meist meist beschädigt wg. zu schwachem unterbau für den verkehr. in dem ganzen bereich ist allerdings auch nix an besserer radroute erkennbar. überhaupt wäre es vielleicht besser gewesen, Kranj statt Ljubljana zu planen und mit dem zug nach Ljubljana zu fahren. unser zug nach Villach hält auch in Kranj, von Duplica gibts bestimmt eine bessere route nach Kranj.
am bahnhof Ljubljana, dem geplanten endpunkt der tour, eine kurze pause in der bar gemacht und die appartmentverwalterin kontaktiert. kurz nach 6 dort und nach duschen und so in die stadt. nach etwas suchen in einer tapasbar auf der tourimeile reichlich teure, aber leckere tapas verspeist und cabernet sauvignon getrunken. erst zuhause von freunden erfahren, die kurz vorher da waren, dass es auch gute und preiswerte lokale außerhalb der tourimeile am bach gibt.
Ljubljana + rückfahrt
den übrig gebliebenen puffertag bei sonnigem spätsommerwetter mit besichtigung, burg, altstadt und so verbracht. frühstückskultur mit cafes scheint es nicht zu geben, den mittagsimbiss am markt hätten wir uns besser gespart; lieber apfelstrudel gegessen, die sind dort auch lecker, man merkt die donaumonarchie.
der zug nach Villach fuhr elend früh los, gegen halb acht und mit sechs minuten verspätung. nannte sich EC, ziemlich alte waggons und fuhr kaum schneller als 100. trotz aller verspätungen pünktlich in Villach. das highlight: dort stand ein ÖBB-mitarbeiter genau vor der tür des fahrradabteils und half beim ausladen der fahrräder (es waren nur wir zwei) und dirigierte alle reisenden mit rädern zum steuerwagen des EC “Wörthersee” und organisierte das einladen. prima service.
das fazit der tour: mit dem wetter pech gehabt, aber auch bei besserem wetter wohl deutlich unterschiedlich zu den bisherigen alpenüberquerungen weiter westlich. vielleicht nochmal so ähnlich machen.
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