– ok, malojapass zählt nicht wirklich, wenn man inn-aufwärts kommt.
die erste alpenüberquerung alleine. was ich seit längerer zeit schon vorhatte: landwasserviadukt und albulapass. und der gotthardpass.
nach einer anregung aus dem radreise-forum kamen walensee und kunkelspass dazu. das sollte noch mit flimser bergsturz, luganer see und lago maggiore ausgeschmückt werden.
aufgrund gewisser umstände und meinem panikgesteuerten zuviel gepäck musste der schmuck gestrichen werden; die planung war für meine verhältnisse zu sportlich und ich hatte den fehler gemacht, das pfingstwochenende in der tour zu haben.
sicherheitshalber habe ich am 28. mai 2022 die rb um 7:08 genommen, aber die züge waren pünktlich und der ec nach stuttgart war kein ösi-ec, trotz nr 141 fürs rad, war zufall; geräumiger steuerwagen. der re 6 stuttgart-auuledorf fuhr zwar einigermaßen pünktlich los, unterwegs im schmiechtal sah ich dann im db-navigator, dass der zug nicht bis auuledorf fährt. dann die durchsage: “wir haben jetzt so viel verspätung, dass der zug nur bis altshausen fährt und von da zurück nach stuttgart. bitte alle aussteigen und mit der nächsten rb nach auuledorf.” das hab ich noch nicht erlebt! nachtrag: das ist nicht ganz neu und heißt “pofalla-wende” oder auch “scheuer-wende”, offiziell “vorzeitige wende”, und soll das vererben von größeren verspätungen vermeiden. funktioniert aber nur, wenn es eine ersatzzugverbindung zur weiterfahrt gibt. hatte ich auf der rückfahrt nochmal, in umgekehrter richtung.
völlig ausgeschlossen, damit (triebwagen baureihe 650) mit fahrrad mitzukommen. also bin ich die 9 km nach auuledorf geradelt und war immernoch ne viertelstunde vor der sardinenbüchse da. der rest hat geklappt, der re 3 nach lindau-reutin mit dostos auf der frisch elektrifizierten strecke ulm–friedrichshafen hatte genügend platz. mit einer stunde verspätung in feldkirch. sonnig, über den bergen hängen wolken.
die jh ist hübsch hergerichtet, mein zimmer mit einem stockbett, leider zur stark befahrenen reichsstraße raus. in die stadt gelaufen und nur einen einfachen salat gegessen, vorarlberger preise, nähe zu schweiz und lichtenstein. aber dass so eine modische salatkneipe einen salat mit edamer auf der speisekarte hat, ist schon krass.
feldkirch – amden
übliches jh-frühstück mit billigwurst und käse, was dann auch übrig geblieben ist. immerhin gabs müsli und osaft und drei sorten marmelade aus dem topf. und der nette junge mann hat mir meine halbliterflasche mit osaft gefüllt für geschenkt. es wurde doch halb neun bis ich los kam. war zwar um 7 beim frühstück, aber hatte vorher nicht gepackt, sondern überlegt, das hotel in filzbach zu buchen. zum glück nicht getan.
bewölkt, im norden bisschen blauer himmel. radroute ganz nett, aber nicht spektakulär. bis buchs zogs sich etwas. in vorarlberg und in der schweiz gibts viele schutzstreifen, zumindest auf den breiten straßen, auf den bergstraßen natürlich nicht. die 600 höhenmeter auf 11 km bis wildhaus zogen sich doch ganz schön, der erste plan, am ankunftstag noch von feldkirch da hin zu radeln war mal wieder blödsinn. dreieinhalb stunden hab ich für die 31 km gebraucht, ohne nennenswerte stops. an der bushaltestelle mittagspause mit zwei scheiben brot und käse von zuhause. zu spät die warmen sachen angezogen, etwas schüttelfrost bekommen. ab und zu bisschen sonne zum wärmen.
ab wildhaus gings erst 200 hm abwärts bis zum abzweig nach amden und ziegelbrücke. dort bei der seilbahnstation die warmen sachen ausgezogen und nur noch das t-shirt an. die regensachen nach oben geholt, aber als ich losfuhr war das gedröbbel schon wieder vorbei.
und die plackerei fing an, die steigung mal wieder unterschätzt. die knapp 700 hm auf ca. 8 km fast durchgehend im 1. gang, tacho zeigte 0 km/h, teilweise geschoben, die rauhe betonfahrbahn doch beschwerlich zu fahren und erst um kurz nach drei auf der passhöhe vorder höhi. diesmal sofort das verschwitzte t-shirt aus und die warmen sachen angezogen. trotzdem kleinen anflug von schüttelfrost, als ich meinen kuchen vom winterbäcker bei der almhütte verspeiste.
der hüttenhund wollte was abhaben. ein paar graupelflocken gabs auch noch.
ohne die lederhandschuhe hätte ich bergab das rad zu fuß führen müssen, wegen der kälte hätte ich nicht bremsen können ohne handschuhe. sobald man die bremse loslässt gibts eine schussfahrt. wegen der kurven und möglicher hunde ging nicht mehr als 25 km/h.
um vier in amden und im hotel schäfli, direkt an der straße und nicht zu übersehen wg. schild zimmer frei. der indische betreiber stand schon auf der terrasse und hat mich rein dirigiert. ich hatte sowieso vor, dort zu übernachten und mich zu erholen und hatte das hotel schon auf dem plan. dann hat er mich gleich noch zum abendessen überredet. indisches menü, mit geflügelfleisch.
oruxmaps
Strecke: 53,5 km (07:35) – Maximale Höhe: 1533 m – Aufstieg: 1376 m – Abstieg: 896 m
amden – vättis
frühstück ok, es gab osaft und guten kaffee, aber nur weißbrot. der schweizer (ungefähr mein alter, aus der fr. schweiz?) mit dem ich mich gestern beim abendessen unterhalten habe, ist mit einem crosser mit carbonrahmen und minimalistischer hightech ausrüstung unterwegs. kein gepäckträger, keine schutzbleche, alles in taschen an rahmen und lenker, arschrakete, bikepacking nennt man das, ca 10 kg, biwakzelt, isomatte und schlafsack 3 kg.
8:45 bei sonnig kühlem wetter gestartet. die planung, den mtb-weg runter nach betlis war mal wieder schrott, remember schwatzwald 2, sehr steil, ein stück geschottert gefährlich zu fahren. außerdem kam der erste teil sowieso an der straße raus. der zweite teil führte dann weiter als wanderweg am abhang entlang. die 2 km stress wollte ich mir nicht antun und hab die straße genommen, hätte ich direkt von amden aus tun sollen.
der uferweg entlang nach betlis ist schon schön. als es dann aber wieder hoch ging, 80 hm oder so, wollte ich mir auch das nach der anstrengung gestern nicht antun und bin zurück und nach ziegelbrücke. der erste unterwegs-abstrich von der planung.
die geplante route am walensee entlang gefahren, lohnt fjdn. 12 uhr mittagspause am see kurz vor walenstadt. den ganzen vormittag und auch weiter sonnig, richtung sargans im rheintal wolkig, aber es blieb sonnig bis nach vättis.
linthmündunges war eine schnappsidee in der schweiz bargeld wechseln zu wollen, die banken haben wie bei uns kein bargeld mehr, nur noch geldautomaten. die sbb im bahnhof sargans wechselt, aber zu einem schlechten kurs, bleibt also bei 1:1 – euro:chf.
in bad ragaz nur mal kurz rumgeguckt, den abstecher durch die taminaschlucht zum alten bad pfäfers hätte ich schon gerne gemacht, aber ohne gebuchte unterkunft war mir das zu heikel.
also nach pfäfers hoch. an der straße wurde die böschung gemäht, der bewuchs war bärlauch, demnach die luft bärlauchgeruch-geschwängert. der blick von oben in die taminaschlucht und auf die neue taminabrücke beeindruckend. zwischendurch war die straße mal nass, aber vom regen hab ich nix abbekommen.
kurz vor 5 in vättis, im hotel tamina glücklicherweise ein zimmer bekommen, schon einen schlag teurer als in amden, aber deutlich besser, doppelzimmer mit mehr platz und größerem bad. hotel calanda gegenüber ist schon seit 3 jahren zu und bleibts wohl auch. berggasthof eggwald hat erst ab mittwochs auf, übernachten sonst nur mit telefonischer oder online anmeldung. auf verdacht hoch fahren hätte also kritisch werden können. eine runde durchs dorf gedreht und zum abendessen ein veggi rösti mit gemüse (spargel, spinat, blumenkohl) mit etwas käse überbacken, war gut.
oruxmaps
Strecke: 76,4 km (07:59) – Maximale Höhe: 980 m – Aufstieg: 1389 m – Abstieg: 1345 m
vättis – filisur
frühstück ok, brot, laugenstange, croissant und richtiger käse, guter espresso-cappu, leider mit schokopulver. bisschen obstsalat fürs müsli und ein glas osaft. marmelade und butter leider nur in portiönchen, also viel müll.
8:35 bei sonne los, nicht kalt im tal. für die 7,6 km und 400 hm bis zum pass hab ich wie pessirealistisch geschätzt gut anderthalb stunden gebraucht, die letzten 1,5 km geschoben. mit weniger gepäck wärs schneller gegangen.
die hütte auf dem pass hat nicht nur wirtschaft, sondern zwei doppelzimmer und ein einzel und ein massenlager. kunkelspass.ch oder anrufen oder email. wär bestimmt cool gewesen. die gegend lohnt auf alle fälle noch einen besuch, dann mit calfeisental. die abfahrt durch das taminser bergsturzgebiet ist spektakulär, aber auch beschwerlich. steil und holprig mit dauerbremsung, laufenlassen unmöglich. zweimal kleine pause zum abkühlen der felgen, bremsen wurden weich.
im rheintal eher diesig. hatte den anstieg nach bonaduz und danach garnicht mehr so in erinnerung. den abzweig nach rothenbrunnen genommen und auf der polenwegroute weiter. vor thusis/sils auf einem picknickplatz mittagspause.
da saß schon einer, frisch gebackener lehrer sport und mathe aus köln, der am 2. mai in bilbao gestartet ist, zickzack durch die pyrenäen und via andorra nach frankreich, provence, piemont, seen und alpenpässe inklusive stilfser joch, 3500 km, paar zigtausend hm, jeden tag über 100 km. mit crosser ohne gepäckträger, mit zelt und allem am rad. nach der tour will er eine stelle als lehrer suchen.
nette unterhaltung, aus der geplanten halben stunde mittagspause wurde eine ganze.
vorderrheinstrecke und hinterrheinstrecke bei reichenau hinterrhein bei thusisum zwei in sils durch, tiefenkastel 12 km ausgeschildert. die albula verläuft dort in einer tiefen schlucht mit senkrechten wänden, weshalb die straße oben her führt, auch die ausgeschilderte graubünden-route ncn 6, inklusive zweier tunnel mit höllenlärm darin.
ab dem solis-kraftwerk und dem solis-viadukt geht die ncn 6 von dieser straße ab und mit noch einem steilen anstieg auf der historischen straße via alvaschein nach tiefenkastel, mit schönen ausblicken auf die albulabahn und den solis-stausee.
längere gefällestrecke nach tiefenkastel, um 4 uhr dort. ich wäre ob der höhenmeter dort abgestiegen, aber das hotel albula & julier schien mir zu teuer und das rätia hätte ich anrufen müssen. deshalb flugzeugmodus aus und im hotel schöntal angerufen und ein zimmer für 2 nächte reserviert, sollte zuerst 100 chf kosten, auf nachfrage dann 85.
mittlerweile bedeckt, die 10 km bis filisur in einer dreiviertel stunde geschafft, da keine größeren anstiege mehr. nach duschen und klamotten auswaschen kleine runde durchs dorf und in der pizzeria, die zum hotel gehört, oder umgekehrt, ruccolasalat mit brot als abendessen. auch in filisur ein hotel in einem schönen engadinerhaus geschlossen.
oruxmaps
Strecke: 54,8 km (08:21) – Maximale Höhe: 1358 m – Aufstieg: 1480 m – Abstieg: 1408 m
wandertag filisur, wiesen und davos
morgens wie immer sonnig. nach dem frühstück zur aussichtsplattform landwasserviadukt gelaufen, das wird hier sehr vermarktet. es gibt eine traktorbahn mit der man nach unten gefahren wird und man sieht den glacierexpress oben in schrittgeschwindigkeit drüber fahren. gestern von unterwegs gesehen.
allerdings ist die albulabahn nicht nur glacier-express, sondern richtig eisenbahn. damit und über die vereinalinie wird das engadin per güterzügen versorgt.
landwasserum 12:04 den zug nach davos genommen (per gästekarte kostenlos) und in wiesen ausgestiegen fürs wiesener viadukt.
mit nächstem zug weiter nach davos platz. inzwischen bedeckt und kühler wind da oben auf 1600 m. nach davos dorf gelaufen und am kongressgebäude fürs weltwirtschaftsforum, welches letzte woche war, vorbeigekommenen. waren immernoch am abbauen. davos ein hässlicher hotel-moloch, vielleicht ist es weiter oben am see schöner.
mit zug zurück nach platz und da stand gerade der oldiezug mit aussichtswagen. da der im sommer zweimal täglich im normalen fahrplan fährt, hab ich den genommen bis wiesen. vom viadukt paar fotos gemacht und weiter nach filisur runter gewandert. auf den letzten anderthalb kilometern etwas gedröbbel. müsli als abendessen auf dem zimmer.
landwasser wiesener viaduktfilisur – pontresina
schlecht geschlafen wg. gedanken ob unterkünfte klappen. vor dem frühstück im hotel steinbock in pontresina ein zimmer mit etagendusche und etagenwc gebucht, da gings mir wieder besser. frühstück im schöntal ok, 2 gläser osaft, guter kaffee, espresso, war der einzige frühstücksgast. beim bezahlen wie in vättis, kein formular, kein ausweis, kein name.
kurz vor neun gestartet, bisschen sonne, bisschen wolken, gute stunde für die 8 km bis bergün gebraucht, teils spektakuläre straßenführung. kurzer blick aufs bahnmuseum und das krokodil.
bergünerstein bergündas highlight, die kehrtunnels zwischen bergün und preda; die steigungen recht knackig aber eigentlich gut zu fahren, wenn auch viel im 1. gang. nicht viel verkehr. in preda mittlerweile bedeckt und es fing an zu regnen. preda kein ort, sondern nur paar häuser und ein hotel, wo wahrscheinlich die arbeiter des neuen albulatunnels wohnen, große baustelle.
predazum losfahren regenklamotten angezogen, was quatsch war. kaum losgefahren hörte es schon wieder auf und regenklamotten aus. ich sollte optimistischer sein und bisschen abwarten. wenn regenfahrt nötig, dann aber auch wirklich alle regenklamotten anziehen, s. morgen. die restlichen 700 hm bis zum pass ließen sich doch einfacher fahren als gedacht, oft 2. oder 3. gang. es klarte auf und schöne ausblicke nach westen.
das hospiz auf dem albulapass wird nach renovierung im juli wieder eröffnet. wollte da pause machen, aber da gibts garnix, keine sitzgelegenheit. zwei müsliriegel gegessen und warm angezogen und runter gefahren. 20 min für die 10 km nach la punt gebraucht. durch den wind und die großen packtaschen musste ich nicht so viel bremsen.
der inntalradweg hinterm deich ist doof zu fahren, holprig. besser die straße nehmen. bever wie auch samedan ziemlich tot, kein cafe. wobei samedan recht hübsch ist. wg. gegenwind erst kurz nach vier beim hotel.
bernina express in bever samedan mit güterbahnhof roseggletscherhotel steinbock schön renoviert, das vornehmste hotel bisher. personal sehr freundlich, “sie können bis 20 uhr auch den wellnessbereich nutzen. bademantel ist im schrank”. zimmer mit dusche und wc hätte auch “nur” 111 chf gekostet, für pontresina ein schnäppchen. auf dem zimmer die müsliosaft-mittagspause nachgeholt. gang durch den ort und zum bahnhof auf dem zimmer abendessen mit einem stück vom coronabrot, schweizer wurst und käse vom coop in filisur.
oruxmaps
Strecke: 46,1 km (07:16) – Maximale Höhe: 2313 m – Aufstieg: 1653 m – Abstieg: 806 m
pontresina – chiavenna
das beste frühstück bisher. richtiger schweizer käse und sogar bündner fleisch. außer der butter alles lose. reichhaltig. klar, größeres hotel und vor paar jahren erst grundlegend erneuert, das personal sehr freundlich.
halbneun los, diesig kühl. der weg durch die schlucht nach st. moritz ab dem kraftwerk wg. steinschlag gesperrt, also oben rum der nebenstraße nach. hatte den vorteil, dass man direkt beim schiefen turm vorbei kommt.
von den dreien davos, pontresina und st. moritz ist letzteres das protzigste, aber nicht so ein moloch wie davos, pontresina eher kleinstädtisch.
stimmt was in wikipedia wg. kaltluftseen steht. am see unten wars sehr kühl, so dass ich das langärmelhemd zusätzlich anziehen musste. trotz sonne, weshalb ich nochmal nachgeschmiert hab. so bliebs den ganzen see entlang, sonnig, diesig, kühl und von westen zogen dunkle wolken ran. kurze cappupause vor maloja, maloja palace hat was festungsartiges.
auf der passhöhe warme sachen und regenklamotten angezogen, aber dummerweise nicht die gamaschen. bis chiavenna regen, die schuhe waren im nu klitschnass. vor vicosoprano beim abzweig (tunnel für radfahrer gesperrt) bei einer stallscheune über ne stunde untergestellt und mittagspause mit den resten kranzbrot, wurst und käse. es hörte aber nicht auf, deshalb auch die gelbe ragenjacke noch über das nasse zeug gezogen und die gamschen an. ich hätte das regenzeug vor der tour nochmal ordentlich imprägnieren sollen bzw. die imprägnierung aktivieren müssen.
um vier klitschnass in chiavenna, zum glück wars nicht kalt ab dem pass. schade, vom ganzen bergell nix mitbekommen.
in der touristinfo im bahnhof wg. hotels gefragt, aber die dame hat mir nur eine liste und einen stadtplan und paar tips gegeben. im bahnhof auf der bank gesucht, und diese etwas nass hinterlassen, das einzige mit erträglichem preis hatte nix mehr frei und per booking das aurora gebucht, an dem ich ja schon vorbei gefahren war; zwei km zurück. dort viele motorradfahrer, denen es wohl auch zu nass war, an der straße steht auch bikers welcome, womit die nicht unbedingt radreisende meinen, aber die sind auch willkommen. und abends noch ein radler mit nem crosser. alles aufgehängt und angefangen, die schuhe mit dem föhn zu trocknen.
das hotel aurora ist im vergleich zum steinbock mit 60 euro schon fast zu teuer. renovierungsstau. liegt an der straße, direkt hinterm ortseingagsschild und kriegt die ab, die nicht in die teuren in der stadt gehen wollen. scheint bei motorradfahrern bekannt zu sein. restaurantbetrieb haben die auch nicht mehr, nur noch bisschen bar am eingang. haben wohl früher mal auf sporthotel gemacht, den bildern und wimpeln und zeitungsausschnitten nach.
wenn es nicht aufhört zu regnen gibts nur trocken müsli als abendessen. hat doch noch aufgehört, zum hotel piuro in prosto paar meter oberhalb gegangen und in dem restaurant gegessen. nicht gesehen, dass die pizzeria giardino gegenüber doch auf hat.
oruxmaps
Strecke: 46,1 km (07:16) – Maximale Höhe: 2313 m – Aufstieg: 1653 m – Abstieg: 806 m
wandertag sondrio
frühstück etwas unterirdisch, auch für italienische verhältnisse, ein kulturschock nach dem steinbock.
da ich gestern mein etappenziel colico nicht erreicht habe und es an pfingsten schwierig ist, am lago maggi eine unterkunft zu finden, habe ich entschieden, hier einen tag zu verlängern und die route von menaggio zum luganer see und nach luino am lago maggiore zu streichen und das hotel in cernobbio oder in chiasso zu buchen und entweder dort hin zu radeln oder bei regen mit zug bis como. für heute chiavenna bzw zug fahren. erst mit rad in die stadt wg. imprägniermittel, der einzige supermarkt hat gegen regen nur regenschirme.
zu fuß zum bahnhof. vorm bahnhof einen R4 gesehen, gut in schuss, undefinierbares pastelgrün, fahrer natürlich nicht angeschnallt, raucht und telefoniert beim fahren.
die anschlüsse in colico sind nur nach lecco/mailand ausgerichtet, um die ecke nach tirano und umgekehrt grottenschlecht. erst in eineinviertel stunde der nächste zug nach sondrio. deshalb zur uferpromenade, da ist fressmeile bis morgen mit verschiedenen ständen, spanisch, bayrisch, griechisch, mex, bras.
viertel nach zwei in sondrio, sehr warm, über 30 grad, stadt ziemlich tot. erst später gemerkt, dass das an der siesta lag, ab vier kommt wieder leben auf. größte stadt hier und auch ganz schön, der adda-radweg führt durch den urwald dran vorbei.
energieverschwendung: triebwagen steht bis zur abfahrt in einer halben stunde mit geöffneten türen rum, klimaanlage macht kälte und das bei über 30 grad in sondrio.
wieder zurück wollte ich in colico eigentlich in der wartepause an der uferpromenade paella essen, aber die waren schon am abbauen. deshalb abendessen bei einer pizzeria in der altstadt von chiavenna. dort via booking albergo ponte vecchio in cernobbio gebucht, wo wir 2013 auch waren. abends immernoch sehr warm.
chiavenna – cernobbio
sonnig und ziemlich warm. sonnencreme geschmiert, 8:45 los, die route über die nebenstraße bis novate mezzola ist gut zu fahren, hätten wir 2013 auch machen sollen. da das wetter immernoch gut aussah entschieden, komplett das westufer zu fahren.
die radroutenführung in gera laria ist völlig idiotisch am ufer und zwischen campingplätzen entlang, jede menge fußgänger und zickzack. hätte auf der straße bleiben sollen. viel pfingstsonntagausflugsverkehr, aber keine lkws.
in den touriorten viel los, verkehr. wo neuere autotunnels sind, ist die alte uferstraße teilweise nur für fußgänger und radfahrer offen oder führt durch kleinere orte, jedenfalls ruhig zu fahren. an einer stelle wenig vor menaggio zwei picknicktische mit trinkwasserzapfstelle mittagsmüslipause gemacht.
in griante, nächster hotelort hinter menaggio cappupause am straßenrand, immerhin hat sie mich gefragt, ob ich schokopulver wolle. mit 2,20 ziemlich touristisch, andererseits bekommt man bei uns die qualität nicht zu dem preis. zwischen 11 und 1 nicht mehr so viel verkehr, andererseits aber auch keine ausweichrouten für kfz. ab menaggio wieder mehr verkehr, vielleicht wg. der fähre nach varenna. erst ab torrigia läuft die hauptroute oberhalb bzw in tunnel bis cernobbio. auf der alten straße auch porscheferrarizeug und motorräder, aber nicht sehr viele. die letzten paar km bis cernobbio mit sehr vielen seevillen und die schmale straße dahinter. die großen packtaschen haben den vorteil, dass sie weiter raus stehen und damit die autos etwas auf abstand halten. also zukünftig eine große packtasche links.
es wurde auf den letzten km zunehmend dunkler, richtig duster erst als ich um halbvier am albergo ponte vecchio neben der ponte nuovo autotunnelbrücke war. 85 km heute, wenig hm, wette gegen die wettervorhersage gewonnen. allerdings bezog yr die 5 mm auf den zeitraum 12 bis 18 uhr, von den 3 mm vormittags gabs nix. als ich auf dem zimmer war, wurde es nacht und ein gewittersturm ging los. war aber nicht viel, um halbsechs wieder sonne. hotel des alpes in airolo für morgen gebucht.
gang zum see, jetzt sturm, sonnig und kühler, klare luft und kein dies mehr. wg. des sturms nix mit draußen sitzen beim anleger wie vor neun jahren. zurück und im hotelresto san giuseppe gegessen. ganz gut, wobei sie gedeck berechnen, also die brötchen und so, haben sie im piuro nicht gemacht. und der insalata mista stand draußen mit einem euro weniger, comer see preise. aber gut geschmeckt hats.
oruxmaps
Strecke: 84,9 km (06:41) – Maximale Höhe: 378 m – Aufstieg: 873 m – Abstieg: 1045 m
cernobbio – airolo
frühstück nun wirklich katastrophal italienisch. abgepackte zwiebacke und so ein zeug, ein gedelltes ei, cappu ok und ein aufgebackenes marzipancroissant. außerdem ließ der wirt den gebotenen abstand vermissen.
8:10 bei blauem himmel nach chiasso gestartet. die fahrkarte chiasso–biasca mit 19 chf recht teuer, und das gleiche nochmal fürs rad! ich hätte eine fahrradtageskarte nehmen müssen; hab die differenz von 5 chf in basel erstattet bekommen. zug lugano–biasca jetzt im monte ceneri – basistunnel, fängt in lugano an und kommt bei giubiasco auf dem ticino-talboden raus.
proviant beim migros in biasca gekauft, grapefruitsaft von alnatura! doch was anderes als coop, eher wie rewe; biasca ist auch recht groß. dann ins val leventina gestartet. müsligrapefruitsaftmittagspause bei giornico, ein hübsch am ticino liegendes dorf mit 3 kirchen und einem kraftwerk für die gotthardbahn.
für einen guten blick auf die kehrtunnels der gotthardbahn in der bischina-schlucht müsste man einen bergwandertag einlegen, aber auch von der straße aus ist das ganze beeindruckend, besonders die piottino-schlucht.
cappupause in faido, schon größerer ort. ein engländer aus cardiff mit specialized und rohloff(!) kam dazu, bei london gestartet, durch frankreich und jetzt hier. arbeitet wohl freiberuflich und hat keine familiäre bindung, so dass er viel zeit für radreise hat. liebt europa und findet brexit scheiße. überhaupt sind auf der gotthard-route relativ viele reiseradler unterwegs. auf der albularoute war ich fast der einzige.
in ambri am bf kurze pause und restliche kekse gegessen, bewölkt. das hotel, wo ich mit freunden bei einer bergwanderung 1984 übernachtet hab, scheint aufgegeben zu haben, resto daneben auch. überhaupt macht außer faido alles einen heruntergekommenen eindruck. das leventinatal lohnt sich schon, aber wieder zu viele motorradidioten unterwegs, zu laut. nachmittags auch starker verkehr richtung airolo und pass.
gegen halbfünf am hotel, auf den letzten metern noch paar drobbe. der plan biasca–gotthard wäre schon gegangen mit vorbuchung, aber fix und fertig um 8 oben ankommen muss ja nicht sein. auch das hotel etwas heruntergekommen, großes zimmer mit waschbecken und dusche und separatem wc, möbel etwas oll 60er. im vergleich zum steinbock erheblich zu teuer.
oruxmaps
Strecke: 41,5 km (06:29) – Maximale Höhe: 1164 m – Aufstieg: 1111 m – Abstieg: 183 m
airolo – passo san gottardo
im hinblick auf angedrohtes wetter und check-in im albergo san gottardo länger geschlafen. nach frühstück, ganz ok, müsli, osaft, cappu, gegenüber zur post die zwei alten zwanziger wechseln. es fing an zu regnen, zum coop müsli und osaft kaufen und fertig gepackt. nach rad aufrüsten noch etwas regen abwarten und um halbzehn ohne regenklamotten los.
auffahrt lässt sich gut fahren, ab der pflasterung etwas beschwerlicher. weiter hoch kalter gegenwind vom gottardo runter. ab der tremolaschlucht wind noch kräftiger und etwas regen. straße auch schmaler und holpriger. im vergleich zur splügenpassstraße ist die gotthardstraße gewöhnungsbedürftig, keine leitplanken, kein geländer, nur alle 3 bis 4 m runde granitpfosten. also besser in der mitte fahren. regenjacke und gamaschen an, sonst nur hummelhose und t-shirt. an einer windgeschützten stelle etwas regen abgewartet, später nochmal, deswegen erst kurz nach eins oben.
richtig kalt. wohl wg. des wetters kaum verkehr, fast keine motorräder. ich konnte doch schon einchecken und das zimmer in der gruppenunterkunft beziehen. kleine dachkammer mit zwei betten auf dem boden, elektroheizung (auf dem pass stehen neuerdings fünf windräder) und waschbecken mit fließend kaltem gletscherwasser, waschraum, dusche und wc im erdgeschoss.
umgezogen und osaftmüslimittagspause gemacht, danach zum albergo-restaurant. museum macht leider erst nächste woche auf. bei apfelstrudel und zwei cappus hotel schäfli in gersau für morgen gebucht und fahrkarte basel bad bf–dieburg für donnerstag, ab 18:23. mist, schon wieder den fehler gemacht: hätte nur bis ffm buchen sollen, hätte 7,50 gespart. jetzt muss ich am donnerstag morgen nur noch die 20 km nach arth-goldau radeln, zug von dort nach basel sbb kriegen und nach basel bad bf radeln.
ich denke, das ist ein guter abschluss der tour.
beim nachmittagsspaziergang tatsächlich alle warmen sachen gebraucht. zum abendessen rösti “tremola” und süßmost. leider abends wieder wolken, so dass es nix war mit sonnenuntergang auf dem gotthard. es hat sich gelohnt, von zuhause aus diese unterkunft zu buchen. selbst ein zimmer im albergo wäre nicht fürchterlich teuer gewesen.
oruxmaps
Strecke: 13,8 km (03:42) – Maximale Höhe: 2089 m – Aufstieg: 1042 m – Abstieg: 68 m
passo san gottardo – gersau
frühstück ok, brot, croissants, …
8:15 bei sonne los, nicht sehr kalt. zum glück vom angedrohten regen nichts in sicht. die passstraße ist runter bis kurz vor hospental ganz frisch und glatt asfaltiert, z.t. wird noch dran gearbeitet. lässt sich schön runterrollen. in andermatt großbaustelle, kriegen wohl nicht genug.
die teufelsbrücke und drumrum ist schon sehr beeindruckend, ebenso der weitere und neue weg auf der galerie. göschenen und wassen auch etwas heruntergekommen, alte leerstehende häuser, hotels, restaurants. bei den kehrschleifen keine guten fotostellen, dafür müsste man wandern.
teufelsbrücke s’chileli vo wasse amsteg frau, vier packtaschen, packsack und lenkertasche auf der gotthardstraßeam rand von altdorf müsliosaftpause, das beerenmüsli vom coop war mist, zuviel verarbeitete sachen drin, außerdem zucker und sojaemulgator. doch lieber eigenes mitnehmen, auch wenns am anfang viel zu schleppen ist.
nach altdorf rein, schönes urnerstädtchen. restos gibts mehrere, kein cafe gesehen. die ausgeschilderte route nach flüelen war blödsinn, schmaler weg, wäre besser der straße nach gefahren. in flüelen keinen freien schattigen platz bei dem einen cafe. es wurde diesiger.
die axenstraße ist absolut ätzend zu fahren, viel verkehr, v.a. lkw, laut, besonders in den tunnels höllenlärm. auf den alten straßenteilen liegt meist baumaterial, soll wohl ausgebaut werden. linksseitiger gehradweg relativ neu, manchmal zu schmal. vielleicht ists an einem frühen sonntagmorgen besser. aber die Lili vom hotel schäfli in gersau sagte, am pfingstwochenende seien kilometerlange staus gewesen und man habe zeitweise keine autos mehr auf die axenstraße gelassen. kurzer cappustop in brunnen, viertelnachdrei in gersau. da fings gerade an zu dröbbeln.
oruxmaps
Strecke: 77,6 km (07:05) – Maximale Höhe: 2108 m – Aufstieg: 1009 m – Abstieg: 2668 m
gersau – luzern
regen war angesagt, aber ab halbacht lockerte es auf und als ich um 20 vor neun losfuhr, kam die sonne, straße aber noch nass. also keine regenfahrt nach küssnacht und weil es dort noch früh genug war entschieden, bis luzern zu fahren. ausgeschilderte radroute gesperrt, deshalb auf kleineren ortsverbindungsstraßen nach luzern und punkt halbzwölf auf der reussbrücke, mit noch paar gesammelten höhenmetern.
luzern sehr touristisch und viel rummel, im reisezentrum 20 min warten. fahrkarte nach basel gekauft und gefragt, wie das mit fahrradstreckenkarte ist. der mensch erklärte mir, dass ich eine fahrradtageskarte hätte nehmen müssen und dass mir die 5 zuviel gezahlten franken erstattet werden könnten. hatte die fahrkarte in der packtasche und die erstattung deshalb auf basel verschoben.
als der zug um halbeins losfuhr etwas regen. in basel drei stunden wartezeit radfahrenderweise vertrödelt und am rhein gegenüber vom münster kaffee und kuchen verspeist, ein kleines sommercafe vor dem haus der katholischen gemeinde, cafe pulpo, deswegen der günstige preis. weiter zum hafen und dreiländereck und zum bad bf.
viertelnachfünf dort und am bahnsteig erfahren, dass mein ICE ausfällt, genauer, erst in freiburg eingesetzt wird (s.o. pofalla-wende). wieder runter zum reisezentrum und nach einigem warten erfahren, mit dem nächsten re nach freiburg zu fahren. hat geklappt und trotz 9euroticketseuche mit fahrrad mitgekommen. ICE fast leer, zumindest der steuerwagen und bis monnem mit einem netten jungen mann aus köln unterhalten, der als landschaftsplaner seit oktober bei einem büro in überlingen arbeitet.
mit 20 minuten verspätung in ffm, rb61 22:15 fällt aus, überhaupt, kein zug pünktlich. mit rb60 und rb75 über darmstadt um mitternacht zuhause.
oruxmaps
Strecke: 38,1 km (02:55) – Maximale Höhe: 604 m – Aufstieg: 632 m – Abstieg: 628 m
fazit
in die gegend fahre ich nochmal.
summen: 600 km, 12.000 hm