entgegen ersten überlegungen habe ich doch eine zweitagestour daraus gemacht. am dienstag mit dem zug nach fulda gefahren, von dort den fuldaradweg bis schlitz. landschaftlich ganz passabel. der radweg ab schlitz nennt sich vulkanradweg; er führt auf der trasse der ehemaligen vogelsbergbahn von lauterbach bis stockheim bzw. in die andere richtung von salzschlirf bis schlitz auf der trasse der ehemaligen bahnstrecke nach niederjossa im fuldatal. es wäre ja zu schön gewesen, wenn der radweg in salzschlirf über die fachwerkbrücken geführt worden wäre. der bahnhof in salzschlirf mit dem alten bahnsteigvordach und dem ehemaligen stellwerksturm lohnt einen blick. kurz vor angersbach schöner blick über die aue und eisenbahn (heutige vogelsbergbahn) auf die wartenbergruine.
lauterbach hat eine hübsche fachwerk-altstadt, aber nichts mit gutem cafe, zumindest habe ich nichts gefunden. ab oberhalb lauterbach wirklich alte bahntrasse in hügeligem gelände mit einschnitten und so. wäre auch hier schön, wenn es um lauterbach herum auch schon auf der trasse ginge. herbstein hat eine schöne anlage mit stadtmauer, aber los ist da oben auch nichts. ich hatte sowieso vor, bei hartmannshain und dem höchsten punkt der strecke zu übernachten, was ich dann im “deutschen haus” in bermuthshain tat. ich habe noch nicht herausgefunden, ob dieser name aus der nazi-vergangenheit der gegend herrührt. sehr ruhig da oben, wenig fluglärm, nachts auch kein autoverkehr mehr, das dorf aber ziemlich morbide. leerstand, heruntergekommene bauernhöfe und auch neubauten. das essen im deutschen haus preislich halt provinz, apfelwein nicht aus dem vogelsberg, sondern Rapps. na gut, wetterau, rand vom vogelsberg, aber eben großkelterei.
herbstein
um 7 beim frühstück; selbiges eher mäßig: standardobstsalat aus der dose, geschmacksarme fabrikbrötchen und -croissants, marmelade in döschen. immerhin um halb neun nach hartmannshain gestartet, etwas frisch da oben, ab und zu wolken. der weg runter bis ortenberg führt weitgehend durch schönen nadel- und laubwald, vor gedern relativ steil für eine bahntrasse. gedern ist etwas urbaner und nicht so morbide. andererseits, auf so einer tour im stillen bergdorf zu übernachten ist auch ganz schön. ab ortenberg ists dann Wetterau, zwischen selters und stockheim ist ein naturschutzgebiet in der nidderaue mit aussichtsschuppen. überhaupt gibts weiter in der nidderaue oft störche und greifvögel beim segeln in der sonne zu beobachten.
in altenstadt im ehemaligen lagerschuppen am bahnhof ist ein bistro neu eingerichtet. gedeckter apfelkuchen: fabrikkuchen mit viel zuckerguss, zu süß und geschmacklos. in höchst ist der vulkanradweg wirklich zuende, der bahnradweg führt weiter nach hanau und hat ein paar hügel. ich hätte mir früher sonnencreme ins gesicht tun sollen, ab ortenberg wurde es zunehmend sonniger und abends hatte ich einen leichten sonnenbrand. beim wartbaum hinter windecken lohnt es sich, eine pause zu machen und die aussicht richtung hanau und spessart zu genießen, da der weitere weg landschaftlich eher langweilig ist; halt ein weg, um nach hanau zum bahnhof zu kommen.